Mit einem tiefen seufzer auf den Lippen, ließ Bregur durch seine Hammerschläge, das Metall auf dem Amboss ebenso ächzen und tauchte es unzählige Schläge später in einen Eimer voll -mittlerweile verdreckten- Wassers. Das Metall wechselte seine glühendrote Farbe wiederwillig zu einem dunklen Grau und quitierte den Vorgang mit einem scharfen zwischen und einer kleinen Wolke aus verdampftem Wasser. Bregur nahm es mit der selben Zange, mit der er es in's Wasser gehalten hatte, wieder heraus und besah es von allen seiten, ob es bei der rauen Behandlung nicht doch gerissen war.
Das von ihm soeben erschaffene Schwert (oder ebsser dessen Klinge) war Makellos - wie die scheinbar anderen tausend die er zuvor gefertigt hatte. Diese sollte für heute die letzte Arbeit sein, dier er verrichten würde, nicht deshalb weil es ihm an Arbeit mangelte, sondern weil die intensivität des Lichtes das durch den Spalt zwischen den beiden eisenbeschlagenen Flügeltüren hindruchfiel, ständig abnahm und dann ganz versiegte. Es war Abend geworden.
Bregur stand die erschöpfung in's Gesicht geschrieben, doch ließ er sich von der einlullenden Hitze, die seine Schlaftrunkenheit noch verstärkte, nicht beirren und riss die Türen seines kleines "Kerkers" auf. Die Kühle Nachtluft ließ den Schweiß auf seinem Körper fast augenblicklich auf eine höchst unangenheme Temperatur abkühlen - für einen Menschen. Bregur jedoch registrierte es als eines der Übel die er im laufe dieses Tages erlebt hatte und beachtete die klirrende Kälte nicht weiter, dann drangen Geräusche an sein Ohr und er sah die improviesierten Zeltbauten. Was ging da bloß vor? War die Auburg etwas von den dunklen Schwergen Borbarads überrant worden und er hatte davon nichtmal etwas gemerkt? Es konnte doch nicht sein, das diese Menschen nach all dem was passiert ist und ihnen eröffnet wurde, so ausgelassen um ein Feuer sitzen konnten. Eine Frau nahm sogar ein Muskiinstrument zur Hand und spielte eine Melodie, ganz zur Zufriedenheit eines spitzohrigen Gesellen, wie es schien. Moment, Spitzohren?! Verdammt und eins, gaukelten ihm seine Augen etwa vor einen Elfen zu sehen? Er war ein wenig blasser als die Elfen, die er bisher ungewollt kennengelernt hatte. Bergur konnte nur hoffen, das sich der Elf nicht auch dazu bereit erklärt hatte, Praiotans auftrag anzunehmen. Als der Zwerg realisierte, das dort wirklich ein Elf umherstolzierte und das als würde er einige in dieser Runde schonmal gesehen haben oder gar näher kennenlernen wollen, machte allerdings des Zwerges letzte Hoffnung zu nichte und zauberte einen säuerlichen, fast feindseeligen Ausdruck auf dessen Gesicht. Der Tag hatte so eben genauso schlecht geendet, wie er begonnen hatte.
In diesem moment wurde Bregur gewahr, das er immernoch in Arbeitskleidung (einer langen -zu langen- Lederschürze da stand, zog diese aus und warf sie achtlos und immernoch ärgerlich zur Seite. Nur zu gern wäre nochmal zurück gegangen und hätte sich mit einem Schlag seines mächtigen Kriegshammers nicht nur von dieser Elfenbrut befreit, sondern auch von all seinen aufgestauten Gefühlen - von denen Zwerge quasi immer reichlich hatten.
Nach dem kurzen Moment der Schwäche in der er sich ganz seinen von primitiven Wünschen durchzogenen Gedanken hingab, fand er den Weg zurück in's grausame hier und jetzt und beschloss die Enthauptung des Elfen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Aufgeschoben war nicht aufgehoben...
Bregur musste bei dem Gedanken lächeln. Vielleicht würde dieser Abend doch noch das ein oder andere Amüsemónt für ihn bereithalten.
Als er dann den hühenhaften Menschen mit der Axt wiedererkannte -der bei einem Tisch stand, auf dem ein mächtiges Eichenfass trohnte- war es um Bregur's Bedenken vollends geschehn. Wenn in diesem Fass das war, was er erwartet, tat ihm derjenige Leid der ihn um den letzten Schluck betrügen wollte. Der Zwerg war durstig, sehr durstig - auch das waren Zwerge eigentlich recht oft...nahezu immer.
Sich die Lippen vor vorfreude mit Speichel benetzend, blickte er zum Riesenhaften Menschen auf, der gerade ein Bier für sich abfüllte.
Bregur durchbohrte ihn fast mit Blicken und starrte dann wie hypnotisiert auf den überschäumenden Humpen, voll von kühlem...wohlschmeckendem....
Der Bann wurde von ein paar Worten des Hühnen gebrochen, der wohl wissen wollte, ob es Bregur gut ging und warum er seinen Humpen so anstarrte. Mit dem letzten bischen Anstand der in Bregur noch verankert war, zwang er sich dazu eine Bitte zu formulieren und ihm den Humpen nicht einfach zu entreißen (ob er ihn überhaupt mit den Händen hätte greifen können, wenn ihn der "Riese" bis über seinen Kopf hob?).
Bregur: "Würdet ihr bitte zur Seite treten? Es giebt noch andere die durchaus durstig sind!"
Seine Frage war eher einen Vorwarnung gewesen. Ohne die Antwort abzuwarten, die der Hühne grade von sich gab, drängelte sich der Zwerg zum Fass vor und füllte sich den Becher mit einer "heilen Welt"...